Sommer – Sonne – Hitze – Ufff!
Der Sommer ist endlich da! Für viele Menschen ist das heiße Wetter jedoch eine Quälerei. Besonders Frauen leiden darunter und schleppen sich durch den Tag. Der Blutdruck sackt ab, Schwindel, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und Schwächegefühle stellen sich ein.
Frauen ab einem Alter kurz vor den Wechseljahren und danach, leiden besonders an der brütenden Hitze.
Warum ist das so?
Frauen im Wechsel
Aus der Sicht der TCM nimmt im Laufe des Lebens das Yin des Körpers ab. Zum Yin gehören Säfte und Blut. Je schwächer die Substanz wird umso größer ist die körpereigene Hitze. Kommt nun Hitze von außen hinzu, und verliert der Körper zusätzlich Flüssigkeiten aufgrund von Schwitzen, dann zeigt sich das durch Unwohlsein und Schwächeanfälle. Dabei kann es auch zu Frieren kommen. Wenn der Körper Flüssigkeiten verliert, dann verliert er auch Qi und funktionelle Wärme. So kann es nach der Hitzeattacke und dem Schwitzen auch zum Frösteln kommen.
Das sind typische Symptome der Wechseljahre. Diese können jedoch, bei entsprechendem Wetter, auch vorher schon auftreten. Die äußere Hitze macht das latent vorliegende Muster sichtbar.
Was kann man dagegen tun, um besser durch den Tag zu kommen und den Sommer zu genießen?
Tipps bei Sommerhitze
Ernährung:
Essen Sie leichte und erfrischende Kost. Hier kann die Ernährung viel Gutes bewirken um Blut, Säfte und Substanz aufzubauen. Trotz der Hitze sollten Sie nicht nur Rohkost oder gekühlte Speisen essen. Im ersten Moment erfrischen Rohkost, kalte Getränke und Speiseeis, doch sie setzen das Verdauungsfeuer herab. Das wiederum führt dazu, dass weniger Qi (Energie) produziert wird. Weniger Qi macht müde und schlapp. Es ist okay im Sommer Rohkost und Obst zu essen, aber bitte nicht ausschließlich.
- Essen Sie kleine Portionen.
- Gedämpftes Gemüse mit vielen frischen Kräutern
- Knackige Salate mit Sprossen und Oliven
- Leckere Kompotte
- Kalte Suppen
- Reis-, Quinoa- und leichte Hirsegerichte
- Salate aus Hülsenfrüchten zum Beispiel Kichererbsen oder Linsen
- Wenn Sie vermehrt Schwitzen und unter niedrigen Blutdruck leiden, dann erhöhen Sie das Salz in Ihrer Nahrung.
- Probieren Sie mehrere kleine leichte Mahlzeiten aus, anstatt zwei Große.
Getränke:
Bei Hitze empfiehlt es sich viel Wasser zu trinken, doch Wasser allein ist nicht genug.
Im Gegenteil, wenn Sie viel Wasser trinken und gleichzeitig schwitzen, dann verlieren Sie viele wertvolle Mineralien, die wieder aufgefüllt werden müssen. Das macht schlapp und müde. Der Körper kann das Wasser nicht halten. Der Blutdruck fällt ab. Deshalb greifen Sie lieber auf süß/saure Säfte zurück. Zum Beispiel Schorlen. Der süß-saure Geschmack tonisiert die Säfte und das Blut.
Trinken Sie abgekühlte Tees aus Pfefferminze, Salbei, Basilikum, Zitronenmelisse und alles was der Garten hergibt. Am besten aus frischen Kräutern zubereitet. Fügen Sie etwas Zitronensaft oder frisch gepressten Orangensaft hinzu. Wenn Sie mögen, dann süßen Sie mit etwas Honig oder Ahornsirup.
Alkoholfreies Bier ist hervorragend, um Elektrolyte aufzufüllen und macht schnell wieder munter.
Erfrischende, grüne Smoothies aus Gemüse, frischen Kräuter und etwas Obst. Süß, sauer und mit einer prise Salz abgerundet sind ideal, für den Start in den Tag, oder für Zwischendurch. Sie erfrischen, haben viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.
Was Sie lieber lassen sollten
- Essen Sie keine scharf gewürzten Speisen. Hierzu zählen auch Ingwer und Knoblauch. Scharfe Gewürze erzeugen Hitze. In südlichen und orientalischen Ländern isst man gerne scharf. Jedoch nicht, weil es so gut ist in der Hitze, sondern um Mikroorganismen in Schach zu halten und Magen-Darm-Infekte vorzubeugen. Das ist bei uns nicht mehr notwendig, weil Speisen gekühlt werden können. So können wir auf scharf gewürzte Speisen im Sommer verzichten.
- Vermeiden Sie Rauchen und Alkohol, besonders Hochprozentiges und Rotwein. Rotwein erhitzt und trocknet aus.
Scharf gebratene Speisen, Fettes und Frittiertes sind nicht optimal. Sie belasten den Verdauungstrakt und führen dazu, dass das Blut sich im Bauchraum sammelt. Das macht schwer und träge.
Kreislauf in Schwung halten
- Treiben Sie keinen kräftezerrenden Sport, aber bleiben Sie in Bewegung. Kleine Bewegungseinheiten sind gut. Besonders dann, wenn Sie zu Wasseransammlungen im Körper neigen.
- Ganz wunderbar sind Bürstenmassagen am Morgen und warm-kalte Duschen. Das trainiert die Gefäße und auf die kommt es an! Wärme bewirkt nämlich, dass sich die Gefäßwände entspannen. Das führt zu Wasseransammlungen in den Beinen, zu Blutdruckabfall, Schwindel und Trägheit.
- Halten Sie zwischendurch Ihre Handgelenke und Unterarme unter kaltes Wasser. Das zieht die Gefäße zusammen und erfrischt.
- Auch ein kalter Waschlappen im Nacken, kann kurzfristig Erleichterung verschaffen.
Allgemeine Empfehlungen:
- Nur mit Hut in die Sonne gehen
- Tagsüber Jalousien und Vorhänge schließen um die Hitze draußen zu lassen.
- Aktivitäten auf morgens und abends verlegen
- Wenn möglich ist es gut sich viel im Wald, in der Natur und im Schatten aufzuhalten.
Kleiner Ausflug in die chinesische Ernährungslehre
In der chinesischen Medizin werden Lebensmittel nicht nach ihrem Nährstoffgehalt und ihren Inhaltsstoffen klassifiziert. Vielmehr wird ihnen eine energetische und thermische Wirkung zugeschrieben. Es gibt heiße, warme, neutrale, kühle und kalte Nahrungsmittel. Auch wird ihnen ein Geschmack und ein Element zugeordnet. Daraus ergibt sich die Wirkung, die sie im Körper entfalten.
Auch die Zubereitung der Speisen verändert ihre thermische Wirkung. Scharfes Anbraten und Kochen erhitzt die Speisen und führt ihnen Wärme zu. Je länger etwas gekocht wird umso mehr Wärme wird im zugeführt. Grillen und Frietieren macht die Speisen heißer, als Dämpfen und kochen in viel Wasser. Das Kühlen dagegen entzieht ihnen Wärme und macht sie energetisch kalt.
Idealerweise sollte man sich ausgewogen ernähren und weder zu viele heiße, noch zu viele kalte Nahrungsmittel zu sich nehmen. Besteht jedoch im Körper ein Ungleichgewicht in die ein oder andere Richtung, dann kann man durch die Ernährung Akzente setzen und somit einen Ausgleich schaffen.
Wenn zum Beispiel Kälte im Körper besteht, dann ist es gut mehr heiße und warme Nahrungsmittel zu verzehren. Genau andersherum verhält es sich im Falle von Hitze im Körper. Das bedeutet nicht, dass man sich komplett einseitig heiß oder kalt ernähren sollte, denn den Körper braucht beides, um im Gleichgewicht zu bleiben. Nach dem Prinzip von Yin und Yang braucht man Yin, um Yang zu bilden und Yang, um Yin zu bilden.
Im Falle von Sommerhitze und Unwohlsein aufgrund von hohen Temperaturen ist es gut verstärkt kühle und erfrischende Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, aber man sollte sich nicht ausschließlich von kalten Speisen ernähren.
Weiterführende Informationen über die chinesische Ernährungslehre finden Sie hier:
Nahrungsmitteltabelle – Energetische Wirkung von Nahrungsmitteln (nach Barbara Temelie)
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