Ernährung in der Therapie

Warum Ernährungsumstellung in der Therapie so wichtig ist

Ernährungsberatung ist oft automatisch an Abnehmen, Gewichtsregulierung, Übergewicht oder Magen-Darmerkrankungen und Darmprobleme verknüpft. Dabei spielt Ernährungsberatung in der Therapie vieler um nicht zu sagen fast aller Erkrankungen und Beschwerden eine maßgebliche Rolle. Man kann den Erfolg einer Behandlung durch falsche Ernährung beeinträchtigen oder schlicht unmöglich machen. Umgekehrt lassen sich Therapien durch die richtige Ernährung sehr positiv unterstützen. Es ist nun mal so, dass wir tagtäglich essen. Das was wir zu uns führen, oder dem Körper vorenthalten hat immer eine Wirkung auf den Körper. Liebe geht durch den Magen heißt es, doch nicht nur die Liebe. Wir nehmen über den Verdauungstrakt, die Welt in uns auf. Das was wir zu uns nehmen kann unterstützend oder schädlich sein. Dabei gibt es keine richtige oder falsche Ernährung für alle. Ob die Nahrung, die wir zu uns nehmen gut oder schlecht für uns ist hängt von vielen Faktoren ab.

Richtige und falsche Ernährung für alle gibt es nicht

Je nachdem in welchem Zustand sich der Körper befindet, in welcher Verfassung er ist, kann eine bestimmte Ernährungsweise für ihn gut oder schädlich sein. Deshalb gilt es ganz genau hinzuschauen. Milchprodukte gelten inzwischen als schädlich, weil sie schleimbildend sind. In bestimmten Situationen, wenn zum Beispiel Trockenheit im Körper vorliegt, bei Substanzschwäche oder bei Hormonmangel, können Milchprodukte Medizin sein. Genauso verhält es sich mit Rohkost. In der TCM gilt ein Übermaß an Rohkost als schädlich, weil sie abkühlend wirkt. Für Menschen mit Yang Schwäche, innerer Kälte und Menschen die abnehmen wollen, ist von alleiniger Rohkost abzuraten. Menschen mit viel innerer Hitze vertragen Rohkost dagegen sehr gut. Für sie kann es sehr hilfreich sein, sich einige Zeit nur von Rohkost zu ernähren. An diesen wenigen Beispielen sieht man, dass es wenig allgemeingültige Aussagen über Ernährung geben kann. Man muss immer ganz genau bei jedem einzelnen schauen um zu beurteilen welche Ernährungsweise gut und richtig ist. Und auch das muss nicht für alle Zeiten gelten. Der Körper ist etwas Lebendiges und deshalb Schwankungen unterworfen. Ferner spielen auch die Jahreszeiten eine Rolle. Im Winter brauchen wir ein anderes Essen als im Sommer.

Wann ist eine Ernährungsberatung sinnvoll?

Immer! Essen hat eine enorme Auswirkung auf den Körper und sollte im Rahmen einer Behandlung immer berücksichtigt werden. Doch es gibt natürlich Erkrankungen und Situation, in denen Ernährungsberatung und Ernährungsumstellung besonders wichtig sind. Dazu gehören:

[icon class=“icon-forward2″]  Wenn man sein Gewicht regulieren möchte, also entweder abnehmen oder zunehmen möchte.

[icon class=“icon-forward2″]  Bei Magen-Darm-Erkrankungen

[icon class=“icon-forward2″]  Im Rahmen einer Darmsanierung

[icon class=“icon-forward2″]  Bei Allergie, Heuschnupfen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Doch auch Krankheiten bei denen man es nicht vermutet kann Ernährung einen enormen Einfluss haben. Zum Beispiel:

[icon class=“icon-forward2″]  Bei Erschöpfung, Burnout und chronic fatique syndrom (CFS)

[icon class=“icon-forward2″]  Bei hormonellen Störungen

[icon class=“icon-forward2″] Bei unerfülltem Kinderwunsch

[icon class=“icon-forward2″]  Bei chronischen Entzündungen

[icon class=“icon-forward2″]  Hauterkrankungen, chronische Bronchitis, Migräne, Schmerzen

Auf den Körper hören

Ein ganz neuer Ernährungstrend geht dahin auf den Körper zu hören. Ernährungsratschläge und Tipps, dogmatische Ernährungsformen werden über Bord geworfen. Es geht nur noch darum in sich hineinzuspüren um herauszufinden was einem guttut. Das ist eine sehr gute Idee, wir sollten immer wieder mal innehalten, in den Körper hineinhorchen, und ihm geben was er braucht. Oft hat er wichtige Botschaften für uns. Doch leider ist das nicht immer so einfach. Der Körper weiß zwar was er in diesem Moment braucht, doch ist das auch wirklich, wirklich immer gut für ihn?

Wenn jemand gesund und im Gleichgewicht ist dann wird er sehr klare Botschaften von seinem Körper empfangen. Er wird das verlangen was er braucht um im Gleichgewicht zu bleiben. Das kann man an kleinen Kindern sehr gut beobachten. Sie essen das was ihnen schmeckt und nur so viel wie sie brauchen.

Ein kranker oder fehlernährter Körper dagegen, befindet sich auch in einem Gleichgewicht, auch wenn sich dieses Gleichgewicht auf einem anderen Niveau befindet. Auch dieser Körper wird Signale aussenden und versuchen die Nahrung zu bekommen, die er braucht um in seinem Gleichgewicht zu bleiben. Doch das ist nicht immer gesundheitsförderlich.

Einige Beispiele:

Man denke an jemanden, der sich jahrelang von Schweinshaxen mit Knödel und Mehlspeisen ernährt. Sein Körper hat sich auf diese Ernährung eingerichtet. Auch wenn diese Ernährungsweise für ihn nicht wirklich gut ist, weil sie zu Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und anderen Erkrankungen führt, der Körper wird genau nach dieser Nahrung verlangen.

Ein anderes Beispiel, jemand der gerne und viel Zucker ist und generell viele Kohlehydrate, wird das Gefühl haben zu sterben, wenn man ihm den Zucker nimmt. Dieser Mensch wird die Botschaft von seinem Körper bekommen: Gib mir Zucker!

Jemand der es gewohnt ist viel zu essen, wird auch nicht eher aufhören können zu essen bis der Magen überdehnt ist.

Das waren nur ein paar Beispiele um zu veranschaulichen, dass das „in sich hineinhören“ allein nicht immer funktioniert.

Darmbakterien, Gewohnheiten, Glaubensmuster und Kompensation

Das was uns zu einem bestimmten Essen greifen lässt ist nicht unbedingt immer das was der Körper braucht um gesund und vital zu sein.

Wir sind was das Essen betrifft abhängig von unseren Darmbakterien unseren Gewohnheiten und dem was wir für gesund halten, also unseren Glaubensmustern.

Ein Veganer, der von der gesundheitsförderlichen Wirkung seiner Ernährungsweise überzeugt ist, wird Würgereize beim Gedanken an Eier oder Fleisch bekommen. Auch dann, wenn seinem Körper genau das gut täte.

Ich werde nie vergessen wie wir einmal in einer größeren Gruppe von Leuten in einem Kaffee beim Frühstück saßen. Dort war auch ein Pärchen welches sich strikt vegan ernährt hat. Sie hatten ein kleines Mädchen von 1,5 Jahren. Die Kleine wurde von Anfang an vegan ernährt. Es wird mir im Gedächtnis haften bleiben wie dieses kleine Mädchen unseren Käse so schmachtend angeschaut hat und danach greifen wollte, als gebe es nichts Tolleres und Begehrenswerteres auf der Welt als diesen Käse. Vermutlich hat sie nie zuvor in ihrem Leben Käse gegessen, doch ihr Körper „wusste“, dass das etwas ist was er braucht. Wir hätten der Kleinen am Liebsten ein Stück Käse heimlich zugesteckt, was wir natürlich nicht taten.

Bei kleinen Kindern funktioniert das. Sie sind durch Fehlernährung noch nicht so stark aus dem Gleichgewicht geraten, dass sie nicht mehr wissen was gut für sie ist. Außerdem glauben sie nicht zu wissen was gut für sie ist, sondern sie wissen es einfach intuitiv.

Bei Erwachsenen, die jahrelang Gedanken und Ideen folgen ist diese Fähigkeit meist verloren gegangen.

Hinzu kommt, dass eine bestimmte Ernährungsweise über Jahre, die Zusammensetzung der Darmflora verändert. Unsere Mitbewohner geben uns Signale, welche Nahrung sie brauchen. So greifen wir automatisch, „intuitiv“ zu dem was unsere Darmbakterien uns zuflüstern. Ganz gleich ob das auch wirklich gut für uns ist.

Außerdem ist Essen ein Mittel zur Kompensation. Wir essen aus Langeweile, um uns zu belohnen oder zu trösten. Der Griff zum Essen geschieht automatisch.

Der mühsame Weg zurück

Das intuitive Essen muss neu erlernt werden. Dabei kann man sich wie weiter oben beschrieben, nicht immer auf seine Intuition und sein Gefühl verlassen. Es gilt herauszufinden was der Körper nun wirklich braucht. Das kann für jeden etwas anderes sein. Es gibt keine allgemeingültigen Ernährungsregeln. Wenn man herausgefunden hat was der Körper wirklich braucht ist es wichtig bewusst zu essen, seine Darmflora zu verändern und zu pflegen und vor allem, den Glauben darüber, was gesundes Essen ist, über Bord zu werfen.

Dann kann man so langsam da hinkommen und anfangen in sich hineinzuhören und intuitiv zu essen, wie Kinder es tun.

Ernährungsberatung

Eine wirkungsvolle Ernährungsberatung berücksichtigt die Konstitution, und vorhandene Erkrankungen und Unverträglichkeiten. Eine Ernährungsumstellung kann anfangs geschehen um einem kranken und aus dem Gleichgewicht geratenen Körper zu entlasten, damit er schneller heilen kann. Um dann später zu einer Ernährungsweise zu finden, die ihm entspricht. Gleichzeitig kann man anfangen zu üben in sich hineinzuhören.

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