Endometriose und Psyche

Was die Endometriose mit der Psyche macht und was die psychischen Ursachen sein können, die zu Endometriose führen. 

Zu was fordert dich diese Erkrankung heraus und zu was lädt sie dich ein? Hast du dich das schon mal gefragt?

Was macht Endometriose mit der Psyche?

Der Verdacht oder gar die Feststellung einer Endometriose ist für viele Frauen eine Hiobsbotschaft. Manche Frauen haben starke Schmerzen und sie fürchten sich vor der nächsten Menstruation. Die Schmerzen können so stark wie Geburtsschmerzen sein und einen normalen Alltag unmöglich machen. Andere haben Dauerschmerzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, welche das gesamte Leben überschatten. Das hat enorme Auswirkungen auf die Lebensfreude, das Selbstwertgefühl und verhindert eine positive Sicht auf das Leben und die Zukunft. 

Doch selbst wenn keine oder nur leichte Beschwerden bestehen, ist es schwierig, mit der Diagnose einer Endometriose umzugehen, denn es ist eine unheimliche Erkrankung. Es passiert etwas im Bauchraum und man weiß nicht genau wo, was und warum.

Man weiß nicht, wo sie herkommt, was die Ursachen sind und auch die Behandlungsmöglichkeiten sind nicht sehr zufriedenstellend. Auch weiß man nicht, wohin das führen wird und wie sich das weiterentwickelt.

Und vor allem weiß man nicht, was man dagegen tun kann. Das führt zu Gefühlen der Ohnmacht und Hilflosigkeit.

 

Aus der Sicht der chinesischen Medizin führt Endometriose zu Blutstagnation. Das Blut wird als materieller Träger des Bewusstseins betrachtet. Wenn das Blut stagniert, dann passiert dasselbe mit dem Bewusstsein und den Emotionen. Das kann man vergleichen mit einem Auto, dass gegen eine Wand gefahren ist und Gas gibt um weiter zu kommen. Aber es geht nichts voran. Ganz im Gegenteil, je mehr Gas man gibt umso schlimmer wird es. Psychisch betrachtet führt eine Blutstagnation zu einer ausweglosen Situation. Egal was man tut, es gibt keinen Ausweg. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ohnmacht und Hilflosigkeit. Dem Gefühl sich selbst nicht helfen zu können, nicht wirklich weiterzukommen. Das Selbstvertrauen kann darunter leiden. 

Diese Gefühle können Frauen überfallen, die Endometriose haben. Allein aus der Natur der Erkrankung selbst.

Blutstagnation kann zu solchen emotionalen Zuständen führen.

Doch was führt zur Blutstagnation?

Welche psychischen Umstände führen zu Endometriose?

Die psychischen Ursachen von Erkrankungen sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Deshalb kann man das nicht verallgemeinern. Und doch gibt es Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann, um der Sache auf die Spur zu kommen.

Endometriose ist eine Erkrankung, die mit tiefen inneren Emotionen zu tun hat. Mit verborgenen Themen, die schwer zu greifen sind. Da ist ein Teil, der sich nicht wehren kann, der es zulässt, dass sich in dir etwas breit macht, was weder Sinn noch Zweck hat. Es raubt dir die Energie; und ein Teil von dir lässt es zu. 

Was könnte das sein? In welchen Lebensbereichen sagst du ja, obwohl du eigentlich nein sagen wolltest. Vielleicht weißt du es gar nicht, weil das nein so tief in dir verborgen ist, dass du noch nicht einmal auf die Idee kommst dich zu fragen, was du eigentlich wirklich willst.

Es gibt so viele Themen, die wir gar nicht hinterfragen. Es ist selbstverständlich, bestimmte Dinge auf eine festgelegte Art und Weise zu tun und unser Leben auf eine bestimmte Art und Weise zu leben. Das geschieht, weil alle es so tun und immer schon getan haben. Es sind vorgegebene Pfade und wir gehen sie wie Schlafwandelnde, ohne auf die Idee zu kommen sie zu hinterfragen. So ist es eben! Doch hast du dich schon mal gefragt, warum und wer das sagt? Vielleicht will dein tiefes Inneres etwas anderes. Vielleicht willst du im Regen spazieren gehen anstatt im Sonnenschein. Vielleicht willst du einen ganz anderen Job, einen ganz anderen Partner, vielleicht möchtest du ein ganz anderes Leben, aber weißt noch nichts davon. 

Das Endometrium hat eigentlich die Aufgabe, ein Kind zu nähren, es zu Wachstum zu verhelfen, bis es von alleine lebensfähig ist. Im übertragenen Sinne sind es deine eigenen Gedanken, Ideen und schöpferischen Impulse, die du nähren solltest, bis sie reif sind, in die Welt entlassen zu werden. Doch irgendetwas in dir erlaubt sich das nicht. Die Frage, die du dir stellen kannst, ist: Welche schöpferischen Impulse unterdrückst du? Welche Impulse dürfen nicht ans Licht, dürfen nicht geboren werden und suchen sich  stattdessen andere Wege, die fatal für dich sind? 

Wo passt du dich zu sehr an? Und vor allem wo kämpfst du gegen deine weibliche Natur?

Endometriose ein innerer Kampf

Zwei widersprüchliche Kräfte kämpfen in dir. Welche sind das? Es ist das angepasste und das unangepasste. Ein Teil der Ja sagt und ein anderer der Nein sagt und keiner gewinnt. Es gibt für beide gute Gründe und beide sind stark, sie geben nicht auf. Vielleicht steht viel auf dem Spiel.

Wovor hast du Angst? Wenn du diese Angst nicht hättest, wer wärst du dann und was würdest du tun? Wie würdest du leben? Wie würdest du handeln?

Die weibliche Natur

Endometriose ist eine Erkrankung des Ur-Weiblichen. Weiblichkeit wird mit Weichheit, Sanftmut, Mütterlichkeit, Nachgiebigkeit, Schönheit, Zartheit, Güte, Nett sein, Sinnlichkeit und Anpassungsfähigkeit assoziiert. Doch das ist nur ein Teil der weiblichen Natur. Der andere Teil wird nicht gern gesehen, denn er ist gefährlich, gewaltig und erschreckend. Es ist eine Urkraft, Beharrlichkeit, Zähigkeit, Widerstandsfähigkeit, Wildheit, die Fähigkeit zu verteidigen, für etwas einzustehen und dafür zu kämpfen. Auch das sind weibliche Attribute. Wenn Frauen diese Fähigkeiten nicht hätten, dann gäbe es die Menschheit nicht. 

Bei einer Schwangerschaft und Geburt wirken unglaubliche Kräfte. Hätten wir diese Eigenschaften nicht, dann würden wir das nicht durchstehen.

Seit Jahrtausenden leben wir im Patriarchat und diese urweiblichen Attribute wurden wegerzogen. Eine Frau, die diese Eigenschaften lebt und zeigt, gilt als nicht weiblich. Eine Frau, die ihren Mann steht, ist keine Frau. Was für ein Unsinn! Eine Frau steht nicht ihren Mann, sondern sie steht als Frau. 

Wenn das in dir nicht klar ist, dass du so sein darfst, dass du sogar so sein musst, um du selbst zu sein, dann tobt ein Kampf in dir. Dieser zeigt sich als Krankheit, wenn er so weit ins Unterbewusstsein verlagert wurde, dass du ihn noch nicht einmal wahrnimmst.

Fragen, die du dir stellen kannst, sind: Verurteile ich mich, wenn ich nicht „typisch weiblich“ bin? Wenn ich kämpferisch, zielstrebig, laut und unangepasst bin? Was halte ich zurück? Wo gebe ich mich anders als ich bin? Wie handle ich anders als ich will? Wofür verurteile ich mich?

Die Einladung

Endometriose ist eine Aufforderung, zurückzukehren zu deiner wilden, weiblichen Natur. Authentisch und klar zu sein. Zu dir zu stehen und dich selbst zu nähren. Deine Kreativität zu leben, so wie es dir passt. Deine inneren Kinder, deine schöpferischen Ideen zu fördern und ans Licht zu bringen, anstatt sie in die Dunkelheit zu verbannen.  In die Bauchhöhle, wo sie keine Chance haben zu gedeihen, sondern nur Schaden anrichten. Tu das nicht!

Die Einladung ist tief in deine Wünsche und Sehnsüchte einzutauchen und herauszufinden, was DU wirklich willst und wer DU wirklich bist und den Mut zu haben, das in die Welt zu bringen. 

So prüfe dein Leben und frage dich bei allen Dingen, die du tust, ob es das ist, was du wirklich willst, ob es wahr ist, was du lebst und wie du lebst. Was ist gerade dran in deinem Leben? Hole es ans Licht!

 

Ohnmacht und Hilflosigkeit

Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit sind eng mit der Endometriose verbunden. Das ist nicht immer auf den ersten Blick sichtbar. Doch prüfe einmal in welchen Bereichen deines Lebens fühlst du dich ohnmächtig fühlst? Wo fügst du dich, weil du glaubst nicht die Kraft, die Fähigkeiten und die Mittel zu besitzen, eine Situation zu verändern? Prüfe, ob das wirklich wahr ist. Welche Umstände haben dazu beigetragen, dich in solche Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit zu katapultieren? Wisse, es ist nicht mehr wahr. Es ist nur ein Gefühl, eine Überzeugung, die sich irgendwann in dir festgesetzt hat und genauso kann sie wieder verschwinden. 

 

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