Akupunktur gegen Stress

TCM bei Stresserkrankungen

Hohe Anforderungen, Hektik und Stress sind nicht nur unangenehm und beeinträchtigen die Lebensqualität, sondern schaden auf vielfältige Weise die Gesundheit. Sie wirken sich auf die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden aus und stören gleichzeitig viele Körperfunktionen. Das Qi und die Körperenergien können nicht mehr frei fließen. Dabei reagiert jeder Mensch anders auf Stress.

Symptome und Erkrankungen durch Stress:

  • Schlafstörungen
  • Innere Anspannung, Gereiztheit und Nervosität
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Rücken- und Körperschmerzen
  • Magen- und Darmerkrankungen wie z.B. Reizdarm
  • Haarausfall
  • Hormonelle Störungen
  • Hautausschläge
  • Hoher Blutdruck

Das sind nur einige regelmäßig vorkommende Symptome, die auf Stress und hohe Anspannung zurückzuführen sind. Warum sich die Auswirkungen auf so vielfältige Art und Weise zeigen, kann mithilfe der TCM sehr gut erklären.

Stresserkrankungen aus Sicht der TCM

Wenn hohe Anforderungen an uns gestellt werden, dann ist es notwendig zu handeln. Damit wir handlungsfähig sind muss das Qi des Körpers gesammelt und in Bereitschaft gebracht werden. Es kommt zu einer Art habacht Stellung. Das geschieht indem der Körper seine Spannung erhöht. Das ist in etwas so, wie wenn ein Bogenschütze seinen Bogen spannt, um einen Pfeil abzuschießen.  Nach dem Abschießen des Pfeils entspannt sich der Bogen wieder. Dasselbe passiert bei hoher Anforderung im Körper. Das Qi wird angespannt, der Mensch ist bereit zu handeln und in Aktion zu treten, danach kommt es zur Entspannung. Bestehen jedoch Daueranforderungen, dann fehlt die Phase der Entspannung. Das Qi ist in Dauerspannung und das wird als Stress empfunden. Ist das Qi in ständiger Anspannung, dann blockiert es den Qi – Fluss selbst und somit alle Körperfunktionen. Die Auswirkungen zeigen sich im gesamten Körper, deshalb sind die Folgen von Dauerstress so vielfältig.

Stresserkrankungen aus westlicher Sicht

Bei hoher Anforderung schüttet der Körper Adrenalin aus, dadurch entsteht eine Alarmbereitschaft. Der Herzschlag wird schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln werden stärker durchblutet. Das ist eine normale und gesunde Reaktion, wenn es darum geht sofort handlungsbereit zu sein. Wenn es zur Handlung kommt, dann entspannt sich der Körper und Stresshormone werden wieder abgebaut. Im Zustand der Alarmbereitschaft ruhen viele andere wichtige Körperfunktionen, wie zum Beispiel  Verdauung, Ausscheidung, Fortpflanzung und die Regeneration des Körpers.

Hält der Stresszustand längere Zeit an, dann können viele wichtige Aufgaben nicht mehr erledigt werden und es treten Störungen und Krankheiten auf.

Deshalb können langanhaltende hohe Belastungen und hohe Anforderungen auf Dauer zu chronischen Erkrankungen führen.

Emotionaler Stress und äußerer Stress

Es ist klar, dass Hektik, ein hohes Lebenstempo, Druck in der Arbeit, Überstunden, Termindruck und Mehrfachbelastungen, zu Dauerstress führen. Doch auch emotionale Belastungen können Stressreaktionen hervorrufen und dieselbe negative Wirkungen entfalten wie äußerer Stress. Emotionale Belastungen können ebenfalls zu Stresserkrankungen und Stresssymptomen führen!

Akupunktur und TCM bei Anspannung und Stress

Akupunktur führt immer zur Entspannung. Es gibt zwar Akupunkturpunkte und Punktekombinationen, die ausdrücklich das Qi entspannen, doch Fakt ist, dass jede Akupunktur entspannend wirkt. Das liegt daran, dass Akupunktur zu einer Aktivierung des Parasympathikus führt. Anders ausgedrückt, die Aktivierung des Parasympathikus ist bei der Akupunktur ausdrücklich erwünscht, ganz gleich welches Ziel man damit verfolgt. Oft kommt es nach dem Setzen der Akupunkturnadeln zum Bauchgurgeln. Viele Patienten empfinden das als unangenehm, doch eigentlich ist das ein Zeichen, dass der Parasympathikus angesprochen wird.

Sympathikus und Parasympathikus gehören zum vegetativen Nervensystem. Der Sympathikus ist für automatische Reaktion und Aktion zuständig und der Parasympathikus für Entspannung und Regeneration.

Entspannung ist die Voraussetzung für Regeneration und Heilung, deshalb ist es erforderlich, dass jede Heilbehandlung mit Entspannung einhergeht. So auch bei die Akupunktur. Akupunktur würde nicht funktionieren, wenn sie nicht entspannend wirken würde.

Anregung des Parasympathikus – was hilft

Neben der Akupunktur und der TCM gibt es eine ganze Reihe hilfreicher Dinge die man tun kann um den Parasympathikus anzuregen und somit Stresserkrankungen entgegenzuwirken und Heilung zu fördern. Dazu gehören:

  • Yoga
  • Meditation, Qi Gong und Entspannungsübungen
  • Lange Spaziergänge
  • Aufenthalt in der Natur
  • Musik hören oder musizieren
  • Singen und Chanten
  • Atemübungen
  • Den Tagesablauf immer wieder unterbrechen und kurze Pausen mit Entspannungsübungen einbauen oder kleine Atemübungen.
  • Für Menschen, die schwer abschalten können ist es wichtig sich vor der Entspannung zu bewegen, Sport zu treiben und erstmal ins Schwitzen zu kommen.

Tipps gegen Schlafstörungen

Schlaffördernd wirken beruhigende Tees wie Melisse, Kamille und Baldrian. Zwei Stunden vor dem Schlafen gehen sollte man keine Nachrichten hören, keine Krimis anschauen und den Tag mit beruhigenden meditativen Tätigkeiten und sanfter Musik ausklingen lassen. Hilfreich ist es zum Beispiel in den Stunden vor der Nachtruhe den Tag Revue passieren zu lassen. Sich zu überlegen was gut war, was man hätte anders machen können und ein paar Notizen zu machen, für das was am nächsten Tag erledigt werden soll. Das trägt zur Seelenhygiene bei und man kann beruhigt ins Bett gehen, ohne Probleme und Unerledigtes Wälzen zu müssen.

Um nicht nur auf Negatives und Probleme fokussiert zu sein ist es hilfreich sich jeden Abend drei Dinge zu überlegen, die schön waren und mindestens eine Sache oder einen Umstand für den man dankbar sein kann. Das können Kleinigkeiten sein, doch das trägt dazu bei, den Focus auf die positiven Dinge zu richten.  Mit diesem guten Gefühl kann man dann friedlich schlafen gehen.

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