Fünf Charaktere

Psychologie der fünf Elemente

Die fünf Elemente oder fünf Wandlungsphasen sind ein sehr altes Konzept, welches in der chinesischen Medizin zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen und Beschwerden genutzt wird.

Der Begriff „die fünf Elemente“ klingt blumig und nach Esoterik, deshalb wird es oft geringgeschätzt. Dabei ist es ein sehr umfassendes Modell um die Phänomene auf der Erde zu verstehen und zu nutzen.

Die fünf Wandlungsphasen dienen nicht nur dazu den menschlichen Körper zu verstehen und zu behandeln, sondern alles was uns umgibt und alles was wir in uns haben existiert auf Basis dieser fünf Elemente.

Sie beschreiben fünf Qualitäten, aus denen sich sowohl Materie manifestiert, als auch nicht materielle Phänomene wie klimatische Faktoren, Geschehnisse in der Natur, aber auch Emotionen, Gefühle und menschliche Verhaltensweisen. Deshalb können die fünf Wandlungsphasen dazu genutzt werden die Psyche, den Charakter und das Verhalten von Menschen zu verstehen und entsprechend damit zu arbeiten. Somit kann dieses Wissen dazu verwendet werden um sich selbst und andere zu unterstützen.

Konstitution in der chinesischen Medizin

In der TCM geht man davon aus, dass jeder Mensch eine bestimmte Konstitution hat und ein Element in ihm vorherrschend ist. Auf Basis dieser Konstitution neigt er dazu sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten und auf äußere Impulse automatisch zu reagieren. Das ist weder gut noch schlecht, sondern er besitzt bestimmte Eigenschaften, die mit der Umwelt auf eine spezifische Art interagieren. Das kann sich sowohl positiv und förderlich auswirken, als auch schädlich und zerstörerisch.

Gesundheit und Balance

Gesund ist jemand dessen Kräfte in Balance sind und in Harmonie mit der Umwelt.

Eigenschaften und Qualitäten sind immer einseitig, deshalb neigen Menschen dazu auf Basis ihrer Konstitution Krankheiten zu entwickeln.  Beispielsweise tendiert jemand mit Konstitution Holz sich entsprechend seiner Konstitution zu verhalten und zu reagieren. Das führt früher oder später zu Beschwerden und Erkrankungen in diesem Bereich. Wenn man die eigene Konstitution und die eigenen Neigungen kennt, dann kann man herausfinden wie man sich am besten unterstützen kann um in der Balance zu bleiben oder wieder gesund zu werden.

Die fünf Elemente – Analogien in der Natur

Am besten nähert man sich den fünf Elementen, wenn man die Phänomene in der Natur beobachtet und versucht sie in sich zu erfahren. Beobachtung und Erfahrung sind die Basis der Naturheilkunde. Alles was wir in uns haben findet im Außen seine Entsprechung.

Wenn man in der chinesischen Medizin mit den fünf Elementen arbeitet, dann beschäftigt man sich mit Analogien. Das bedeutet, wenn man sagt, dieser Mensch hat eine Holzkonstitution, dann ist darin eigentlich alles beinhaltet. Im Wort Holz ist alles enthalten was mit Holz in Verbindung steht. Wenn man sich analoger Systeme bedient kann man selbst komplexe Sachverhalte so erfassen, dass man damit arbeiten kann. Aus diesem Grund sind sie in der heutigen, komplexen Welt, nützlicher denn je, denn Krankheiten werden immer diffuser, vielschichtiger und komplizierter.

Zugegeben, Analogien sind nicht sehr exakt, aber dafür umfassend. Man kann beispielsweise die fünf Elemente dazu nutzen um selbst schwierige und komplexe Geschehnisse zu verstehen und auszugleichen.

Elemente und Wandlungsphasen

Es gibt fünf Elemente, Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Sie stellen Qualitäten dar, die man überall auf dieser Erde findet. Sowohl in der Materie als auch in den nicht-materiellen Bereichen zum Beispiel in Gedanken, Empfindungen und Emotionen.

Alles auf dieser Erde besteht aus diesen fünf Elementen. Es gibt nichts in denen nicht alle Elemente vorhanden sind, allerdings in unterschiedlicher Gewichtung.

Selbst wenn etwas als absolut Holz erscheint, so sind doch auch alle anderen Elemente darin enthalten. Es kann nichts existieren und erfahren werden, wenn ein Element fehlt. Das führt uns direkt zu den Wandlungsphasen.

In der chinesischen Medizin spricht man eigentlich nicht von Elementen, sondern von Wandlungsphasen, denn nichts ist wirklich fest, alles verändert sich und wandelt sich in etwas anderes. Jeden Moment!

Alles ist in Bewegung, im Wandel. Die alten Griechen sagten „panta rhei“, alles fließt.

Ernährungs- oder Hervorbringungszyklus

Alles fließt, so auch die fünf Wandlungsphasen. Wasser wandelt sich in Holz, Holz in Feuer, Feuer in Erde, Erde in Metall und Metall in Wasser. Damit diese Wandlung harmonisch vollführt werden kann müssen alle Qualitäten zusammen tanzen. Das geschieht indem sie sich gegenseitig unterstützen, ernähren oder kontrollieren und dadurch ausbalancieren.

Kontroll- oder Harmonisierungszyklus

Wasser kontrolliert Feuer, Feuer kontrolliert Metall, Metall kontrolliert Holz und Holz kontrolliert Erde.

So ist gewährleistet, dass kein Element aus der Bahn gerät oder Oberhand gewinnt und das ganze System aus dem Takt kommt.

Transformation und Wandel im Wu Xing

Die fünf Wandlungsphasen sind ein unerschöpfliches Thema, man kann sie für alle Lebensbereiche nutzen.

Ich werde Sie im folgenden Jahr auf eine Reise mitnehmen und die fünf Elemente dazu nutzen emotionale und psychologische Aspekte zu beleuchten. Entsprechend jeder Jahreszeit werde ich eine Konstitution vorstellen.

Im Frühling die Konstitution Holz, im Sommer die Konstitution Feuer, im Spätsommer Erde, im Herbst Metall und im Winter die Konstitution Wasser.

In jedem Moment, in jeder Stunde und in jeder Lebensspanne erfahren wir Transformation und Wandel. So gehen wir von einem Element ins Nächste. Im Chinesischen heißen die fünf Elemente „Wu Xing“, was frei übersetzt so viel bedeutet wie, „gehen im Ritual“. Ein Mensch der im Kreis geht!  Die Zahl fünf wird dem Menschen und der Erde zugeordnet.

Das Leben ist eine ständige Reise und ein Tanz der Elemente. Dabei haben wir für die Dauer dieses Lebens eine festgelegte Konstitution mit der wir diese Reise antreten. Wir tanzen im Kreis.

Doch je mehr sich ein Mensch entwickelt, je mehr Facetten er bewusst erfährt, je mehr er transformiert, desto mehr verwischen die Grenzen und die ursprüngliche Konstitution ist nicht mehr so deutlich erkennbar. So ist es möglich im Laufe des Lebens alle Elemente in sich zu entwickeln, um sich schließlich davon zu befreien. Dann ist man nicht mehr automatisch an seine Konstitution gebunden, sondern kann jeden Moment frei wählen wie man reagieren, agieren und was man erfahren möchte.

Viel Spaß!

Sei der Erste, der das kommentiert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert