Chronische Scheidenpilzinfektion

Hartnäckige Vaginalmykosen – Was tun?

Jucken, Ausfluss und Brennen im Genitalbereich können auf einen Vaginalpilz hindeuten. Fast jede Frau bekommt im Laufe ihres Lebens eine Scheidenpilzinfektion. Meistens werden diese recht harmlose Vaginalinfektionen mit Zäpfchen und Cremes leicht und schnell behandelt. Für die meisten Frauen hat sich das Problem damit erledigt und ist vergessen.

Doch manche Candida Infektionen halten sich hartnäckig und kommen immer wieder. Es gibt Frauen, die fast durchgängig mit damit zu kämpfen haben. Das ist nicht nur lästig, sondern beeinträchtigt die Lebensqualität und das Erleben einer unbeschwerten Sexualität. Chronische und immer wiederkehrende Scheidenpilzinfektionen können außerdem auf ein grundlegendes gesundheitliches Problem hindeuten.

Warum Candida Infektionen immer wieder kommen?

Pilze und harmlose Bakterien befinden sich überall, man kann sie nie komplett abtöten. Besonders in den Windungen der Scheide finden sie besonders gute Verstecke. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn das Immunsystem des Körpers wird in der Regel damit fertig. Problematisch wird es, wenn sich Candida explosionsartig vermehrt. Dann entstehen auch die typischen Symptome wie cremiger, bröckeliger, weißgelber Ausfluss, der mild säuerlich riecht, Brennen und Jucken.

Auf das Milieu kommt es an!

Pilze brauchen ein ganz bestimmtes Milieu, um gut zu wachsen. Sie mögen es warm und feucht. Die Scheide bietet einen idealen Nährboden dafür. Wenn das Immunsystem und die Schleimhäute nicht intakt sind, dann kann der Körper den Pilzen nichts entgegensetzten.

Antimykotische Zäpfchen und Salben helfen zwar akut, um eine Scheidenpilzinfektion in Schach zu halten, doch wenn das Milieu dauerhaft gestört ist, dann helfen diese Mittel nur vorübergehend. Wendet man sie zu häufig an, können sogar Resistenzen entstehen und sie wirken nicht mehr so gut.

Ursachen für chronische Scheidenpilzinfektionen:

  • Geschwächtes Immunsystem

Wenn die Abwehr des Körpers geschwächt ist, dann kann er Infektionen nicht mehr gut bekämpfen. Es gibt viele Faktoren und Umstände, die das Immunsystem schwächen. Stress, Erschöpfung und Überforderung. Emotionaler Stress und psychische Belastungen.

  • Schlechte Ernährung, zu viel Zucker, Alkohol, fast food und stark verarbeitete Lebensmittel, die keine ausreichenden Vitalstoffe bieten.
  • Darmstörungen oder gar Darmpilzinfektionen

⇒ Darmpilze und Scheidenpilze sind gute Freunde und befruchten sich gegenseitig. Oft findet man beide gleichzeitig vor.

  • Gestörte Schleimhäute

Wenn die Schleimhäute nicht intakt sind, dann funktioniert das Abwehrsystem nicht mehr so gut. Pilze, Bakterien und Viren können sich dauerhaft einnisten und es sich bequem machen. Sehr zum Leidwesen des Wirts, denn diese Gäste konsumieren Lebensenergie, ohne die Zeche zu bezahlen.

Ursachen für gestörte Schleimhäute sind hormonelle Schwankungen, Wechseljahre, Einnahme von Hormonpräparaten.

Was man bei Scheidenpilzinfektionen tun kann:

  • Zucker, Weißmehlprodukte, Alkohol und fast food aus der Ernährung komplett streichen
  • Nur Baumwollunterwäsche verwenden, diese mindestens bei 60 Grad waschen
  • Auf Slipeinlagen und Binden mit Plastikanteil verzichten.
  • Auf Tampons verzichten.
  • Nach Antimykotischen Mitteln die Scheidenflora mit Döderlein Bakterien und geeigneten Präparaten wieder aufbauen.

Aus der Naturheilkunde:

  • Mit Apfelessigwasser waschen
  • Tampon mit ein paar Tropfen Lavendelöl über Nacht wirken lassen
  • Äußerlich Kokosöl mit etwas Lavendelöl auftragen

Psychische Ursachen bei Scheidenpilzinfektionen

Bei immer wiederkehrenden Vaginalmykosen ist ein Zusammenhang mit emotionalem Stress festzustellen. Wenn die psychischen Abwehrkräfte schwach sind oder die Anforderungen zu groß, dann kann sich das auch auf das körperliche Immunsystem auswirken.

Tiefliegende Probleme mit der Sexualität können ebenfalls bei chronischen Vaginalmykosen eine große Rolle spielen. Andersherum können sich Scheidenpilzinfektionen auf die Sexualität auswirken und zu Lustlosigkeit und Vermeidung von Sexualität führen. Ein Blick auf dieses Thema und die Lösung von tiefliegenden Themen kann sich sehr lohnen, nicht nur im Hinblick auf die Heilung des Scheidenpilzes.

Ganzheitliche Behandlung bei Scheidenpilz

Bei chronischen und immer wiederkehrenden Vaginalpilzinfektionen wird man um eine konstitutionelle Behandlung nicht herumkommen.

Es gilt eine ausführliche Anamnese zu durchzuführen, die Ursachen zu finden und das Milieu von Grund auf zu behandeln und das Immunsystem zu stärken. Die Erreger zu bekämpfen hilft nur kurzfristig.

> Heilpraktikerin für Frauengesundheit München

2 Comments

  1. Claire said:

    Danke für diesen Beitrag. Ich habe seit Mai 2020 eine Scheidenpilzinfektion, die einfach nicht weggehen will! Ich habe sie direkt nach meiner Papabstrichuntersuchung bekommen, aber meine Frauenärztin meinte, dies sein Zufall, was ich ehrlich gesagt nicht glaube, da ich zuvor noch nie Einen hatte. Ich war vor einem Monat bei dee Frauenärztin- habe es Monate immer hinausgeschoben. Sie hat mir dann eine einmalige Tablette gegen den Pilz und danach Tabletten zum einführen mitgegeben. Falls es wieder käme, solle ich mich nochmals melden. Nun, bereits nach 2 Wochen war er wieder da. Mittlerweile weiss ich nicht mehr was ich machen soll, bin förmlich am Verzweifeln und habe Angst es könnte etwas schlimmeres sein 🙁

    16. September 2020
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    • Konstantinia Vrontou said:

      Scheidenpilzinfektionen können sehr hartnäckig sein und immer wieder kommen. Das kann mit dem Immunsystem, oder mit der hormonellen Situation zusammenhängen und ist nichts Ungewöhnliches. Wenn Sie sehr beunruhigt sind, dann holen Sie sich noch eine zweite Meinung, bei einer weiteren Fraunärztin ein und suchen Sie auch eine HeilpraktIkerin auf, um sich ganzheitlich beraten und behandeln zu lassen.

      16. September 2020
      Reply

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